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Minimalinvasive Chirurgie

1973 wurde die erste Blinddarmentfernung ohne einen konventionellen Hautschnitt unter videoendoskopischer Sicht durch den Kieler Gynäkologen Semm ausgeführt, 1985 konnte in Böblingen die erste Gallenblase „laparoskopisch“ entfernt werden. Durch Weiterentwicklung der Operationstechnik ist es heute prinzipiell möglich, nahezu jede Bauchraum-Operation „minimal-invasiv“ auszuführen.
Die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie sind, unter Beachtung der individuellen Patientenbelange, in erster Linie in der rascheren Rekonvalenszenz, geringeren postoperativen Schmerzen und einem günstigeren kosmetischen Ergebnis zu sehen, so dass die laparoskopische Chirurgie heute bei vielen Eingriffen als Standard-Verfahren anzusehen ist.
An den Städtischen Kliniken Mönchengladbach wurde die laparoskopische Chirurgie von der ersten Stunde an konsequent verfolgt, und heute geben wir dieser minimal invasiven Chirurgie bei allen gutartigen, geplanten Eingriffen den Vorzug. Stehen der laparoskopischen Operation keine Hinderungsgründe entgegen, so wird die Operation ohne längeren Hautschnitt ausgeführt. Dies betrifft in erster Linie die Gallenblasenentfernung , die Hernienchirurgie , die Blinddarmentfernung, die Chirurgie bei Refluxerkrankung, bei Nebennierentumoren und weiteren, seltenen Erkrankungen. Bei bestimmten Notfall-Indikationen kann ebenfalls unter Verzicht auf die Bauchraum-Eröffnung vorgegangen werden (z. B. Blinddarmentfernung, Magendurchbruch).
Durch die durchweg hohe Operationsfrequenz mit über 500 minimal-invasiven Eingriffen pro Jahr steht ein versiertes Ärzteteam zur Verfügung, auch während der Notdienst-Zeit. Die modernste Ausstattung der Operationssäle mit HDTV-Technologie und Ultraschallskalpell schafft zusätzliche Patientensicherheit. Als erste Viszeralchirurgische Klinik in NRW verfügen wir über ein 3D-Videoendoskop, welches die Nachteile der zweidimensionalen Sicht des Operateurs bei der konventionellen Laparoskopie nivelliert. Für die Auswahl des geeignetsten Operationsverfahren ist jedoch das Gespräch mit dem Arzt unerlässlich.

Laparoskopische Darmchirurgie

Minimal-invasive Eingriffe sind in der jüngeren Vergangenheit auch am Dickdarm möglich, wobei diese Verfahren technisch anspruchsvoll sind und einer erfahrenen Hand bedürfen. An den Städtischen Kliniken Mönchengladbach werden laparoskopische Koloneingriffe seit über einem Jahrzehnt in großer Anzahl ausgeführt, so dass ein entsprechend erfahrenes Team zur Verfügung steht. Hierbei sind sowohl gut- als auch bösartige Geschwülste sowie entzündliche Darmerkrankungen zu nennen. Vorteilhaft sind u. a. die kleineren Hautschnitte, die nach der Operation geringeren Schmerzen und die raschere Rekonvaleszenz.
Der häufigste Anlass zur laparoskopischen Kolonresektion stellt die wiederholt auftretende Entzündung von Divertikeln des Schleifendarms dar (Sigmadivertikulitis). Etwa 4 – 6 Wochen nach Abklingen der akuten Sigmadivertikulitis muss bei einem bestimmten Schweregrad der Erkrankung eine Operation im symptom- und entzündungsfreien Intervall durchgeführt werden. Insgesamt werden vier kleine Schnitte am Bauch angelegt, um dann unter Kamerasicht mit einem Ultraschallmesser sehr blutarm den Darm freizupräparieren, bevor der Darm mit speziellen Klammernahtinstrumenten abgesetzt wird. Über einen ca. 6 – 7 cm langen Schnitt im linken Unterbauch wird der erkrankte Darmanteil entfernt, bevor die gesunden Enden unter Sicht der Kamera wieder miteinander verbunden werden. Auch endoskopisch nicht abtragbare Polypen sowie frühe Formen von Darmkrebs werden – dann allerdings nach den Radikalitätsprinzipien der onkologischen Chirurgie – minimalinvasiv operiert.
Aus dem Formenkreis der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind der Morbus Crohn sowie die Colitis ulcerosa zu nennen. Bei ersterer wird erkranktes Gewebe sehr sparsam reseziert, häufig um eine Engstelle zu beseitigen. Bei der Colitis ulcerosa kann bei Befall des gesamten Dickdarmes, die sog. restaurative Proktokolektomie, erforderlich werden. Dies kann in endoskopischer Technik für den Patienten weniger belastend als der konventionelle Eingriff sein, hier muss individuell entschieden werden. Eine entsprechende Therapieplanung findet in unserer interdisziplinären Sprechstunde „Entzündliche Darmerkrankungen“ statt, die gemeinsam durch Chirurgie und Medizinische Klinik betrieben wird.
Auch der sog. Rektumprolaps (Vorfall des Enddarmes) kann in dieser Technik behoben werden. Hierzu wird ein Teil des Schleifen- und Enddarmes reseziert, eine neue Darmverbindung in o. g. Weise hergestellt und der Enddarm am Kreuzbein fixiert, so dass kein neuerlicher Vorfall möglich ist (Resektionsrektopexie).
Aufgrund eines modernen perioperativen Konzeptes (fast track Chirurgie) ist die frühzeitige Nahrungswiederaufnahme und Mobilisation bei nahezu Schmerzfreiheit unter Peridualkatheter möglich. Das erlaubt den Patienten eine raschere Rehabilitation und damit auch frühere Entlassung ab dem 5. postoperativen Tag.

Laparoskopische Fundoplicatio

Gelegentliches Sodbrennen ist ein sehr häufiges Symptom, welches keiner dauerhaften Behandlung bedarf. Kommt dies jedoch gehäuft vor und wird die Lebensqualität nachhaltig eingeschränkt, kann daraus die Refluxerkrankung entstehen. Ursache hierfür ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, meist bedingt durch einen Zwerchfellbruch, so dass saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen kann. Die Behandlung einer sog. Refluxösophagitis, also einer Entzündung der Speiseröhre durch Säureexposition, ist notwendig, da bei jahrelangem Reflux das Speiseröhren-Karzinomrisiko deutlich erhöht sein kann (sog. Barrett-Ösophagus).
Die Beschwerden äußeren sich durch Sodbrennen bzw. Schmerzen hinter dem Brustbein, häufiges Aufstoßen und Oberbauchschmerzen sind ebenfalls typisch. Nicht selten tritt eine chronische Heiserkeit durch eine Kehlkopfreizung auf. Durch den Übertritt von Magensäure in die Luftröhre kann es zu nächtlichen Hustenattacken kommen.
Zur Diagnosestellung und Therapieplanung sind verschiedene Untersuchungen erforderlich, dazu gehören die Magenspiegelung, eine Messung der Speiseröhrenfunktion (Manometrie) und eine Messung des Säuregehaltes in der Speiseröhre (pH-Metrie). Hierzu hat die Klinik für Gastroenterologie seit Jahren ein eigenes Funktionslabor eingerichtet, in dem wir diese Untersuchungen selbst durch entsprechend geschulte Mitarbeiter vornehmen können.
Die medikamentöse Therapie ist sehr effektiv. Mit Medikamenten (sog. Protonenpumpen-Hemmern) kann die Säureproduktion des Magens weitestgehend unterdrückt werden. Nachteilig ist, dass die Medikamente lebenslang eingenommen werden müssen, solange der Zwerchfellbruch und die Verschlussunfähigkeit des unteren Speiseröhenschließmuskels nicht beseitigt wird. Vor allem jüngere Patienten haben Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen einer lebenslangen Therapie.
Durch eine Operation kann in den meisten Fällen ein effektiver Verschlussmechanismus geschaffen werden, der ein Zurücklaufen des Mageninhaltes in die Speiseröhre verhindert. Das weltweit am häufigsten durchgeführte Verfahren ist die sog. Fundoplicatio nach Nissen. Dabei wird ein Teil des oberen Magens um die Speiseröhre gelegt, so dass der untere Speiseröhrenschließmuskel verstärkt wird. Dieses verhindert, dass Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Kombiniert wird dies mit Nähten am Zwerchfell, die den Zwerchfellbruch beseitigen. Dieser Eingriff kann heute laparoskopisch ohne längeren Hautschnitt mittels videoendoskopischer Sicht durchgeführt werden. Gerade hier ist der Einsatz der dreidimensionalen Videoendoskopie vorteilhaft. Die Patienten können am ersten Tag nach der Operation wieder normal essen und sind in der Regel beschwerdefrei. Der stationäre Aufenthalt beträgt nur 3 bis 4 Tage.

Von entscheidender Wichtigkeit ist die Entscheidung für oder wider einen operativen Eingriff, die an unserer Klinik im Rahmen einer gesonderten Sprechstunde interdisziplinär zwischen Chirurg und Gastroenterologen getroffen wird.

Minimal invasive, videoassistierte Thyreoidektomie, Parathyreoidektomie

Die minimal invasive, videoassistierte Schilddrüsenchirurgie (MIVAT) wurde 1998 erstmals durch den italienischen Chirurgen Miccoli in Pisa ausgeführt und wird seitdem zunehmend in Zentren mit Schwerpunktbildung Schilddrüsenchirurgie angewendet.
Hierbei kann, unter bestimmten Voraussetzungen, über einen kleinen, etwa 2,5 cm langen Hautschnitt am Hals unter Verwendung der videoendoskopischen Sicht an der Schilddrüse operiert werden. Bei Erfordernis ist es möglich, auch die gesamte Schilddrüse zu entfernen.
Diese Technik kommt in unserer Abteilung nicht nur bei Knotenbildungen der Schilddrüse, sondern auch bei Autoimmunerkrankungen wie dem Morbus Basedow zur Anwendung. Auch bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) wird minimal-invasiv operiert. Die Sicherheit des Eingriffes ist die Gleiche, nur der Hautschnitt ist fast unsichtbar. Am Morgen des Folgetages nach der Operation kann die Klinik verlassen werden.

Minimalinvasive Therapie von Haemorrhoiden (THD)

Die Zivilisationskrankheit „Hämorrhoiden“ kommt durch eine Vergrößerung von Gefäßnetzen am Darmausgang zustande, die neben immer wiederkehrenden Blutungen auch erhebliche, oft quälende Beschwerden verursachen.
Sollte die nicht-operative Behandlung erfolglos sein, so werden die Hämorrhoidalknoten auch heute noch am häufigsten mittels Schere abgetragen. Dieser Eingriff zieht jedoch eine wochenlange Wundbehandlung mit erheblichen Schmerzen nach sich.
Als eine der weltweit ersten Kliniken hat sich unsere Abteilung gegen diese konventionelle Form der Chirurgie entschieden und bietet die sog. Transanale-Hämorrhoidalarterien-Defarterialisation als bessere Alternative an.
Diese Operationsmethode kommt ohne Schnitt aus und ist daher in der Regel schmerzfrei. Im Rahmen einer Enddarmspiegelung wird mit einem speziellen Proktoskop, in das ein Ultraschallkopf eingebaut ist, der Verlauf der Gefäße, welche die Hämorrhoiden speisen, erkannt. Durch ein seitliches Fenster des Proktoskopes werden diese Arterien im schmerzunempfindlichen Schleimhautbereich im Inneren des Enddarmes unterbunden. Durch die gedrosselte Blutzufuhr verkleinern sich die Hämorrhoidalknoten in der Folgezeit und die Beschwerden klingen ab. Unsere positiven Erfahrungen an fast 500 behandelten Patienten entsprechen australischen und japanischen Ergebnissen, wo das Verfahren schon in größerem Umfang angewandt wird.

Minimal-invasive Therapie des Enddarmkrebses – Transanal endoskopische Mikrochirurgie (TEM)

Enddarmtumoren können aufgrund ihrer Nähe zu dem vordringlich zu erhaltenden Schließmuskel in der Behandlung schwierig sein. Während fortgeschrittener Enddarmkrebs auch heute noch aus Gründen der Radikalität – und damit der Heilungschance – einer teilweisen oder kompletten Enddarmentfernung bedarf, ist dies bei örtlich begrenztem Tumor nicht erforderlich.
Den Städtischen Kliniken Mönchengladbach steht in diesem Fall als einem der wenigen Darmkrebs-Zentren eine moderne Operationstechnik, die sog. Transanal Endoskopische Mikrochirurgie (TEM) zur Verfügung. Diese ermöglicht es, große Vorstufen (Polypen) und Frühformen des Enddarmkrebses zu heilen, ohne die Bauchhöhle eröffnen zu müssen und ohne Teile oder den gesamten Enddarm zu entfernen. Einigen Patienten kann so bei gleicher Heilungschance eine aufwändige Operation oder gar die Anlage eines künstlichen Darmausganges erspart bleiben.
Mittels eines Spezialinstrumentariums (Operationsrektoskop) können unter videoendoskopischer Vergrößerung Tumoren des Enddarmes operiert werden. Durch Gasdehnung mit Kohlendioxid, einer Kaltlicht-Beleuchtung und den Vergrößerungseffekt des optischen Systems ist eine exakte, mikrochirurgische Präparation in der Schicht möglich.
Die TEM ist eine minimal-invasive Operationsmethode mit geringer Patientenbelastung und niedriger Komplikationsrate in erfahrener Hand. Nach der Operation ist der Patient nahezu schmerzfrei. Er kann am Operationstag aufstehen. Die Nahrungsaufnahme ist je nach Resektionstiefe ab dem 1. oder 3. postoperativen Tag möglich.

Kontakt

Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
Allgemein-, Viszeral- & Endokrine Chirurgie
Hubertusstraße 100
41239 Mönchengladbach
Telefon 02166 394-2065
Telefax 02166 394-2749
E-Mail allgemeinchirurgie@sk-mg.de

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