Die virtuelle Koloskopie mittels CT erlaubt die indirekte Beurteilung des Dickdarms, wenn der Gastroenterologe mit seinem Koloskop eine Enge im Dickdarm nicht passieren kann und somit nicht den gesamten Dickdarm einsehen bzw. beurteilen kann. Die Vorbereitung zur virtuellen Koloskopie unterscheidet sich nicht zur normalen Darmspiegelung. Der Dickdarm muss auch für die virtuelle Darmspiegelung frei von Stuhlverlegungen sein. Vor der Untersuchung wird auf dem CT-Tisch ein weiches dünnes Darmrohr eingelegt und hierüber mit einem speziellen Inflator CO2 eingeblasen, damit der Dickdarm aufgeweitet wird. Ansonsten wäre die Darmschleimhaut nicht beurteilbar. Die Untersuchung mit CO2 und einem automatischen Inflator ist angenehmer als eine manuelle Füllung mit normaler Raumluft. Wenn der Darm ausreichend aufgeweitet ist, erfolgt eine CT des Bauchraums, je nach Fragestellung mit oder ohne intravenöser Gabe von Röntgenkontrastmittel. Die virtuelle Koloskopie wird in Rücken- und Bauchlage durchgeführt, damit alle Abschnitte des Dickdarms suffizient untersucht und beurteilt werden. Bei einem Tumor kann die Untersuchung gleichzeitig auch als Staging-CT zur Abklärung von Fernmetastasen verwendet werden. Hierzu werden zu den 0,5 mm dünnen Schichten für die 3D Koloskopie auch 3 mm Schichten zur Bewertung der übrigen Abdominalorgane berechnet und gespeichert. Eine zusätzliche CT-Untersuchung des Bauchraums ist dann nicht mehr notwendig.