Inkontinenz muss nicht zum Alptraum werden
Eli-Urologe bricht Tabuthema auf
„Die verschiedenen Probleme der Inkontinenz, dem unkontrollierten Urin- und/oder Stuhlverlust, sind bei Frauen und Männern mit großem Erfolg behandelbar - nicht nur mit einer Operation. “ Der Chefarzt der Urologie an den Städtischen Kliniken, Dr. Dieter Echtle, wird nicht müde diesen Satz zu wiederholen. Denn er weiß, dass Harn- und Stuhlinkontinenz für viele Menschen ein Tabuthema darstellt. Scham sei in diesem Zusammenhang aber völlig unangebracht. „Nur etwa 20 Prozent der Betroffenen sind behandelt. Die restlichen 80 Prozent - vermutlich ist die Dunkelziffer noch weit höher - leiden immer noch unter ihren Beschwerden.“ Und das ist heute nicht mehr notwendig, denn mit modernen Behandlungsmethoden kann viel Lebensqualität zurück gewonnen werden.
Im Rahmen des im Jahr 2011 am Elisabeth-Krankenhaus gegründeten Kontinenz- und Beckenbodenzentrums werden pro Jahr etwa 300 Patienten behandelt. Und die Zahl steigt ständig: „Allein schon altersbedingt.“ Die Probleme mit Harn und Stuhl bereiten im täglichen Leben körperlichen und seelischen Stress. „Habe ich beim Einkaufsbummel unmittelbar an meinem Parkplatz eine öffentliche Toilette? Ist sie sauber? Ist sie überhaupt benutzbar? Wie weit ist meine Bahnstrecke? Komme ich ohne Toilette aus? Was, wenn sie besetzt ist, was, wenn sie ganz fehlt? Fragen, die im Alltag vieler Tausend Menschen in der Region quälende Realität sind.“
Der Urologe am Eli schätzt, dass allein in Deutschland fünf Millionen Menschen von einer Harn- und/oder Stuhlinkontinenz betroffen sind. Aber die Medizin kann helfen: Kindern, Frauen und Männern. Erfolgreich behandelt können sie wieder ein diesbezüglich unbelastetes Leben führen.
Um den Interessierten und Betroffenen die Ängste zu nehmen und Fragen zu beantworten, lädt Dr. Dieter Echtle, gemeinsam mit seinen Kollegen Dr. Harald Lehnen, Chefarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Dr. Helmut Grosch, Leiter der Sektion Proktologie am Eli, für Juni zu einer Patientenveranstaltung im Rahmen der Vortagsreihe "Gesundheit im Fokus", anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Elisabeth-Krankenhaus ein. Kooperationspartner ist der Förderverein "proEli". In zwei Informationsveranstaltungen wird das Thema Inkontinenz behandelt werden.
An diesem ersten wird die operative Therapie der männlichen Inkontinenz, die Operation der Stuhlinkontinenz, sowie die operative Therapie der weiblichen Inkontinenz und Senkungsproblematik dargestellt und diskutiert. „Gerade dieses letztgenannte Problem behandeln wir mit einer relativ aufwändigen plastischen Operation, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Man darf nicht zu viel und nicht zu wenig korrigieren“, erklärt Dieter Echtle. In einer weiteren Veranstaltung, die im kommenden Jahr stattfinden wird, werden wir auf die nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten der Inkontinenz eingehen.“
Am Mittwoch, den 21. Juni 2017, 18 Uhr, stehen die oben genannten Referenten allen Interessierten zum Thema „Alptraum Inkontinenz - Behandlungsmöglichkeiten“ zur Verfügung. Dr. Dieter Echtle bittet darum, sich zu der kostenfreien Veranstaltung anzumelden. Ort: Raum 5 in der Verwaltung des Elisabeth-Krankenhauses in Rheydt, Hubertusstraße 100 (Zugang über die Wildstraße), 02166-394-2251.
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